Extraktion impaktierter Weisheitszähne
Impaktierte Zähne
Wenn ein Zahn nach der üblichen Durchbruchszeit immer noch nicht hervorkommt, gilt er als impaktiert.
Zu den häufigsten impaktierten Zähnen gehören die Weisheitszähne, gefolgt von den Eckzähnen, usw.
Weisheitszähne (Zahn 8)
Es geschieht sehr oft, dass auf Grund mangelndem Raumes im Bogen, einige Zähne (vor allem die Weisheitszähne) ganz oder teilweise im Knochen oder im Zahnfleisch impaktiert sind und manchmal in die falsche Richtung wachsen.
Wenn dies passiert, erfüllen die Zähne beim Kauen keine Funktion und es kann zu den folgenden Problemen kommen:
– der Zahn ist zum Teil vom Zahnfleisch bedeckt und es kann leicht passieren, dass sich Bakterien und Speisereste unter dem Zahnfleisch sammeln. Diese Bakterien verursachen eine Zahnfleischentzündung die zu Schmerzen, Schwellungen, Schwierigkeiten und zu einer eingeschränkten Kieferöffnung führen;
– der Zahn wird vom Zahnfleisch bedeckt oder ist falsch positioniert. Dies kann zu einer erschwerten Zahnhygiene und daher zu Karies führen. Dasselbe kann mit dem Nachbarzahn passieren, der ebenfalls bewegt oder beschädigt werden kann;
– der Zahn hat eine anomale Position und beeinträchtigt dadurch das Kauen.
Aus einem impaktierten Zahn kann auch eine Zyste entstehen, die sich im Laufe der Zeit zum Nachteil des umliegenden Zahnes vergrössern kann.
In Gegenwart solcher Störungen oder um diese zu verhindern ist es daher erforderlich, den Zahn zu extrahieren.
Ursachen
Bezüglich der dritten Molare (oder Weisheitszähne) und der Ursachen von Retention oder Impaktierung muss die phylogenetische Theorie erwähnt werden. Diese behauptet dass die Evolution der menschlichen Spezies zu einem Rückgang der Größe des Kiefers und zu einer Vergrößerung des Schädels geführt hat. In diesem Fall wird der dritte Molar keinen Platz zum Durchbruch mehr haben und oft im Kieferknochen impaktiert bleiben. Je nach Postion des Zahnes, ob er das Zahnfleisch durchbrochen hat oder nicht, wird der impaktierte Zahn in ganz oder teilweise impaktiert unterteilt. Darüber hinaus hält in vielen Fällen die Entwicklung des Zahnes bereits in der intrauterinen Lebensphase an (Agenesie der dritten Molare).
Gefahr von Karies und Infektionen
Die Zahnhygiene ist im Bereich der teilweise impaktierten Weisheitszähne schwierig.
Das Ergebnis ist das Auftreten von Karies an den Weisheitszähnen selbst. Noch schlimmer ist aber eine kariöse Läsion auf der distalen Oberfläche des angrenzenden zweiten Molaren. In jenem Bereich, in dem der Zahn durchbricht, können auch eine chronische Entzündung des Zahnfleisches oder ein schmerzhafter und eitriger Abszess entstehen.
Kieferorthopädische Angaben
Die treibende Kraft der Weisheitszähne kann während des Durchbruches eine Verschiebungen des Bogens und einen Raummangel im Frontzahnbereich verursachen.
Daher kann die Extraktion der Weisheitszähne zu Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung erforderlich sein.
Gesichtsschmerzen
Impaktierte Weisheitszähne können manchmal neuralgische Gesichtsschmerzen verursachen und müssen daher extrahiert werden.
Prothetische Angaben
Im Vorfeld einer komplexen prothetischen Rekonstruktion (Brücken, Totalprothesen oder Teilprothesen) sollten die Weisheitszähne entfernt werden.
In welchem Alter sollten die Weisheitszähne entfernt werden? Auf Grund des Wurzel- und Knochenwachstums wird bei zunehmendem Alter die Extraktion von Weisheitszähnen schwerer. Daher sollte die chirurgische Entfernung der Weisheitszähne in jungen Jahren erfolgen. Bei jungen Menschen ist das Risiko von Komplikationen sehr gering. Dank der guten Heilungsfähigkeit regenerieren sich Knochen und Zahnfleisch schnell.
Zysten
Impaktierte Weisheitszähne sind nicht selten die Ursache von Zysten (follikuläre Zysten oder radikuläre Zysten). Zysten sind abgerundete Hohlräume, die sich unbemerkt im Knochen ausbreiten und ihn dadurch zerstören. In sehr seltenen Fällen kann aus einer Zyste auch ein Tumor entstehen.
Man beachten den Nervus alveolaris der, wie aus den CT-Bildern zu erkennen ist, zwischen den Wurzeln des linken unteren Weisheitszahnes
liegt. Beachten Sie die Knochenzerstörung auf Grund der follikulären Zysten.
Impaktierte Eckzähne
Impacktierte Eckzähne kommen viel häufiger im Oberkiefer als im unteren Bogen vor (Verhältnis 20:1). Im Oberkiefer treten sie häufiger im palatalen Bereich des Bogens auf, mit einem Verhältnis von 3: 1 im Vergleich zu den vestibulären Bereichen.
Im unteren Bogen befindet sich der impaktierte Eckzahn in der Regel auf der vestibulären Oberfläche des Unterkiefers (seltener auf der lingualen Oberfläche). Das weibliche Geschlecht ist Krankheiten gegenüber anfälliger, da die Schädel- und Kieferknochen der Frau in der Regel wahrscheinlich kleiner sind als die des Mannes.
Prädispositionsfaktoren für impaktierte Eckzähne (speziell die oberen):
– die Härte des palatalen Knochens, dichter als der alveolare Knochen. Daher bietet der palatale Knochen gegenüber dem durchbrechenden Zahn einen größeren Widerstand;
– die Härte und Stärke des palatal-mukoperiostalen Gewebes;
– der Eckzahn muss im Vergleich zu den anderen Zähnen eine grössere Distanz zurücklegen, um den Zahnfleischrand zu erreichen. Das Wurzelwachstum ist oft frühzeitig, vor dem Durchbruch beendet und erschöpft dadurch zu früh den apikalen Entwicklungsschub;
– verfrühter Verlust von Milcheckzähnen durch Karies;
– verzögerte Resorption der Milcheckzahnwurzeln;
– der mesiodistale Durchmesser des feststehenden Zahnes ist grösser als jener des Milchzahnes;
– die Eckzähne kommen üblicherweise zwischen den anderen Zähnen hervor (die bereits in Okklusion sind) und kämpfen mit den zweiten Molaren um Platz. Sie sind die letzten, noch wachsenden Zähne und haben oft nicht mehr genügend Platz dafür.